Tradition und Gegenwart
Vom Prinz-Georg-Gymnasium zum Max-Planck-Gymnasium
Das heutige Max-Planck-Gymnasium wurde am 25. April 1906 als das Königliche Prinz-Georg-Gymnasium gegründet.
Zum 100 jährigen Schuljubiläum 2006...
Schutzpatron dieser Schule, die ihre Wurzeln in der Reformbewegung der 90er Jahre des 18. Jahrhunderts hatte, war Prinz Georg von Preußen, der in Düsseldorf am 12. Februar 1826 im Schloss Jägerhof geboren wurde und in Schloss Eller aufwuchs.
Er war wegen seiner gebrechlichen Gesundheit nicht - wie es sonst im Hause Hohenzollern üblich war - von Anfang an genötigt worden, Offizier zu werden, sondern er konnte seine vielfältigen musischen Talente entfalten: er dichtete, musizierte, zeichnete und malte. In idealistischbelletristischer Neigung hatte er u.a. einige Theaterstücke geschrieben, eine vierbändige Ausgabe "Gesammelter Werke" wurde 1870 unter dem Namen Georg Conrad veröffentlicht. Das Pseudonym ist wohl gewählt worden, da Theaterautor zu sein im Hause Hohenzollern nicht als standesgemäß galt. 1902 starb Prinz Georg und liegt in Burg Rheinstein vis à vis Assmannshausen begraben.
Auch das Prinz-Georg-Gymnasium überstand die dunkle Zeit des Nationalsozialismus und des zweiten Weltkrieges nicht unbeschadet und die Schule fiel auseinander, lange bevor ihr Gebäude am 23. April 1944 zerstört wurde.
Die "Kinderlandverschickung" dezimierte die Klassen, die Oberstufenschüler taten Dienst beim Luftschutz, bei der Post, und schließlich mehr und mehr auch bei militärischen Einrichtungen, bevor sie mit einem fast wertlosen "Reifevermerk" vorzeitig ihre Schullaufbahn abbrechen mussten.
Das Kriegsende war Zusammenbruch in jedem Sinne: des Schulhauses, des Schulsystems, der Tradition, der Schülerschaft und des Kollegiums. Auch wenn der Unterricht bereits am 1. Oktober 1945 wieder aufgenommen wurde, blieb die Schule bis 1957 als Gast des ehemaligen Hohenzollerngymnasiums (heutiges Görresgymnasium) in fremden Mauern und ungewohnter Umgebung.
An einen Wiederaufbau des zerstörten Gebäudes an der Prinz-Georg-Straße dachte schon 1948 niemand mehr, vor allem da ein Neubau den nur mangelhaft mit höheren Schulen versehenen nördlichen Stadtteilen zu Gute kommen sollte.
Das Max-Planck-Gymnasium
Die ersten Planungen begannen 1948, doch dauerte es fast zehn Jahre bis das Gebäude an der Koetschaustraße fertig wurde und mit einem großen Festakt am 19. November 1957 seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
1947 war die Schule in Max-Planck-Gymnasium umbenannt worden: Ein Namenswechsel, der nicht nur aus politischen Gründen unvermeidlich geworden war, sondern auch und vor allem der Umwandlung der Schule in ein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium Rechnung trug.
Max-Planck, ein Großer in Deutschlands großer Zeit der Physiker (Nobelpreisträger für Physik 1918), hat noch in seinen letzten Lebenstagen persönlich zum Ausdruck gebracht, dass diese Namensgebung für ihn eine Freude und Ehre sei.
Für uns ist es Auftrag, speziell auf den naturwissenschaftlichen Unterricht besonderes Augenmerk zu richten, was sich sowohl an unserem Angebot im Differenzierungsbereich als auch bei den vorgesehenen Profilen für die Oberstufe ablesen lässt.
Als ein ursprünglich naturwissenschaftlich orientiertes Gymnasium verfügt das Max-Planck-Gymnasium über Chemie-, Physik-und Biologieräume, die vor kurzem renoviert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurden.
Den Schülern und Schülerinnen der Oberstufe steht ein Informatikraum für den Informatikunterricht zur Verfügung. Dort und in mehreren anderen Räumen der Schule kann im Internet gesurft werden. Zur Erweiterung der Medienkompetenz wird in fast allen Klassen auch am Computer gearbeitet. Zahlreiche großzügige Spenden machen dies erst möglich.
Neben den Naturwissenschaften schaffen künstlerische Angebote ein Gegengewicht. Nicht nur in der Theater-Arbeitsgemeinschaft, sondern auch im Unterricht werden Theaterstücke aufgeführt, sogar selbst geschrieben. Um Themen sind die Schüler nicht verlegen, auch "Ötzi" musste schon herhalten.
Ein anderes Theaterstück wurde auf der Grundlage von Briefen ehemaliger jüdischer Schüler dieser Schule geschrieben, produziert und aufgeführt. Dichterlesungen, Theater- und Museumsbesuche, sowie Ausstellungen von Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht gehören zum Schulalltag, denn Schule soll ja kein Elfenbeinturm sein.
Der Fremdsprachenunterricht beginnt mit Englisch. In der Klasse 7 entscheiden sich die Schüler/innen für Latein oder Französisch als 2. Fremdsprache. In der Klasse 9 wird neben der Differenzierung Physik/Mathematik und Politik/Wirtschaft die 3. Fremdsprache (Französisch/Latein) angeboten. Wir bemühen uns, allen Schülern/innen das Latinum zu ermöglichen.
Der Montessorizweig hat sich zu einem wichtigen Akzent der Schule entwickelt. Von Klasse 5 bis 8 gibt es Klassen, deren Schüler/innen mit 4 Stunden Freiarbeit in der Woche nach den Prinzipien der Pädagogin Maria Montessori Selbstständigkeit und Eigeninitiative entfalten.
Diesen pädagogischen Grundsätzen wird aber auch in den Regelklassen Rechnung getragen, indem das "Lernen lernen" speziell eingeübt wird. Schon bald nach Schuljahresbeginn können die neuen Schüler/innen der Schule auf Klassenfahrten Lehrer/innen und Mitschüler/innen näher kennen lernen und im Miteinander die Klassengemeinschaft stärken.
Denn auch soziales Lernen wird am Max-Planck-Gymnasium großgeschrieben. Weitere Klassenfahrten finden in Klasse 7 und Klasse 9 statt. Eine Studienfahrt in der Oberstufe führt in der Regel ins Ausland.
Einen hohen Stellenwert hat die sportliche Ausbildung, wobei den unterschiedlichen Entwicklungen von Jungen und Mädchen besondere Beachtung geschenkt wird.
Deshalb werden Jungen und Mädchen in der Regel in diesem Fach getrennt unterrichtet. Mit der Sportdifferenzierung ab Klasse 9 wird in der Praxis die Trennung aufgehoben.
Schulwettkämpfe in mehreren Sportarten und Teilnahme an den Stadtmeisterschaften zeigen den Stellenwert dieses Faches. Spezielle Mädchenförderung gibt es auch im Fach Informatik.
Ein reges Austauschprogramm mit Partnerschulen in Frankreich, den USA und Polen, die Durchführung von religiösen Freizeiten in der Mittelstufe sowie intensive Berufswahlvorbereitungsprogramme runden das Angebot ab.
Ein aktiver Förderverein unterstützt die Schule tatkräftig durch die Finanzierung zahlreicher Lehr- und Lernmittel und sichert so eine moderne Ausbildung.