Schüleraustausch 2000 mit Wausau/Wisconsin USA

Im Rahmen des Schüleraustauschprogramms zwischen dem Max-Planck-Gymnasium Düsseldorf und der Junior und Senior High School D.C. Everest in Wausau, Wisconsin, fand vom 10.1. bis 4.5.2000 die Fahrt in die USA statt.
Unter Leitung von Frau Kautzmann-Nowottnick und ihrem Ehemann A. Nowottnick beteiligten sich 20 Schüler der Jahrgangstufen 10 und 11 (10 Mädchen, 12 Jungen) an dem Austausch.

Der Flug ging zunächst von Düsseldorf direkt nach Chicago, wo wir drei Tage verbrachten. Wir wohnten im Cass Hotel, in der Nähe der Michigan Avenue, dem Einkaufszentrum der Millionenmetropole. Bei leider eiskalten Temperaturen um O ° Celsius und starkem Wind konnten die SchülerInnen zum Teil auf eigene Faust die Stadt erkunden. Eine auf Schüler zugeschnittene Stadtrundfahrt dauerte ca. vier Stunden und vermittelte einen Überblick über Aufbau, Sehenswürdigkeiten und Atmosphäre Chicagos.
Am zweiten Abend besuchten wir ein Basketballspiel der Chicago Bulls und genossen dabei die gute und ausgelassene Stimmung mit Cola, Hot Dogs und Popcorn.

Nach leider zu kurzem Aufenthalt in Chicago brachte uns ein kleiner Flieger (30 Pers.) nach 1 Stunde Flugzeit in die Provinz nach Wausau, mitten ins Weide- und Getreideland von Wisconsin im mittleren Westen Amerikas!
Dort waren die SchülerInnen in den Familien untergebracht, deren Kinder bereits in Düsseldorf waren, oder im nächsten Jahr den Austausch nach Deutschland machen wollen. Die "Pflegefamilien" waren meist berufstätig - jedoch alle motorisiert! Dennoch gab es - dank einer guten Organisation - immer Elternteile, die den Schülern - sei es durch Zusatzfahrten, Ausflüge, Abholen, Hinbringen etc. - auf sehr herzliche Weise hilfreich und informativ zur Seite standen.

Am Anfang unseres Aufenthaltes in Wausau machten wir eine Zweitagestour über Madison nach Milwaukee in einem ,,Yellow School Bus". Zunächst besichtigten wir die hübsche Universitätsstadt Madison, die eine ruhige und gemütliche Studentenatmosphäre ausstrahlte, auch dadurch bedingt, dass es hier im Centrum viele kleine Einkaufsläden gab im Gegensatz zu den sonst bekannten riesigen Mall-Centren. Eine Besichtigung des Capitols, das dem in Washington nachgebildet ist, rundete den gelungenen Aufenthalt in Madison ab.
Danach ging es weiter nach Milwaukee, der Hauptstadt von Wisconsin, in unser Hotel mit ,,indoor-pool", wo wir recht komfortabel übernachteten. Die Fahrt und die Besichtigung der Stadt zeigte den Schülern die Weite des Landes, die Größe der Stadt und auch die zahlreichen Möglichkeiten durch Essen und Trinken, vor allem aber durch diverse Einkäufe, die wenigen Dollar verschwenderisch auszugeben. Am Abend besuchten mir das Baseballspiel der Milwaukee Brewers und bekamen so auch einen Einblick in Stimmung, Ablauf und Regelwerk dieses typischsten Spiels der Amerikaner!

Am nächsten Tag ging es zurück nach Wausau und dann folgte eine ganz normale Schul woche. Die Schüler (auch die Lehrer) nahmen am streng geregelten Schulbetrieb der High School teil. Der Unterrichtsplan war zunächst von den jeweiligen hosts bestimmt worden, konnte dann aber nach Interessenlage umgewählt werden. Man durfte allerdings die Schule nicht vor 15.30 Uhr verlassen.
An sportlichen Aktivitäten wurden hauptsächlich Basketball, Fußball (sokker) und Baseball angeboten. Zweimal gingen wir auch aufs schuleigene Eis zum Eishockey spielen, einmal jedoch ohne Schlittschuhe! (dennoch ein Vergnügen).
Zu erwähnen ist noch der herausragende Schülerchor (ca. 60 Schüler aller Altersgruppen, die jeden Tag auf ihrem Stundenplan Chor stehen haben), der uns phantastische Lieder vorgetragen hat.

Die Osterfeiertage, wie auch die abendlichen Veranstaltungen, wurden hauptsächlich von den jeweiligen ,,Eltern" auf privater Ebene gestaltet, z.B. Grillen, Lagerfeuer, Ausflüge, Bowling. Manchmal bestand der Abend auch nur aus Fernsehen mit frühem Schlafengehen, denn man musste ja morgens mit den Kühen aufstehen. Ein gemeinsamer Bowlingnachmittag mit Eltern- Schülern und Lehrern brachte genauso großen Spaß wie ein Mammut-Pizza-Essen mit Cola, Limo und Yello Mello!

Der Tagesausflug nach Green Bay mit dem Besuch des Heritage Museums sorgte für einen weiteren kulturellen Höhepunkt. Denn dort konnte man die Entwicklungsstationen der amerikanischen Geschichte hautnah nachempfinden. Ein Besuch beim Sheriff Department in Wausau gab Aufschluss über die Arbeit der Polizei und vor allem über ihre technisch ausgereifte Ausrüstung (Besichtigung eines Dienstfahrzeuges mit allem "Schnickschnack"!). Das darauffolgende Gespräch mit einer Richterin brachte uns das amerikanische Rechtssystem und auch dessen Problematik näher: Die Erkenntnis: Es gibt keinen Jugendstrafvollzug wie in der BRD, die Jugendlichen sind mit 17 Jahren sogenannte Erwachsene.

An einem der letzten Tage besichtigten wir die große Kraft-Käse Fabrik in Wausau, was ein fester Programmpunkt der amerikanischen Gastgeber ist. (Kraft als wichtiger Arbeitgeber in der näheren Umgebung). Bei allen diesen Besichtigungsfahrten fehlten natürlich niemals die Besuche auf den ,,Malls", riesige Einkaufszentren, in denen man fast alles kaufen kann, von Jeans über Sportartikel, T-Shirts, Kosmetik, Handtaschen, und immer wieder - Essen!

Austausch 2000

Dann, nach fast vier Wochen, ging es über Chicago wieder nach Düsseldorf. Am Flughafen in Wausau herrschte eine traurige Abschiedsstimmung, denn den deutschen Schülern, die sehr herzlich und freundlich in den Familienaufgenommen worden waren, fiel der Abschied genauso schwer wie den Gastgebern. Auch hatten sich herzliche Freundschaften entwickelt.

Dass der gesamte Aufenthalt in USA so harmonisch und reibungslos verlaufen ist, kann man auch und vor allem George Ackermann verdanken, der gemeinsam mit den amerikanischen Eltern für Wausau ein interessant gestaltetes Programm entwickelt hat. Leider wird er in Zukunft nicht mehr aktiv am Schüleraustausch beteiligt sein, aber weiterhin mit Rat und Tat dem neuen Organisator zur Seite stehen.
Auf der anderen Seite muss aber auch das Verhalten der Schüler während der gesamten Fahrt positiv herausgestellt werden. Sie waren immer pünktlich, fast immer bereit alle geplanten Veranstaltungen "gerne" mitzumachen und sie verhielten sich ihren Gastgebern gegenüber immer höflich und wohlerzogen (laut Aussage der amerikanischen Eltern). Auch für uns Lehrer war es dadurch eine Stress freie, gelungene Reise, auf der wir alle viel erlebt, gesehen und gelernt haben - ein Schüleraustausch, der unbedingt weiterhin von allen Seiten gepflegt werden sollte. Bye Wisconsin!
(U. Kautzmann, A. Nowottnick)