Amerikaaustausch 2004

Ein Schultag an der D.C. Everest Highschool

Die D.C. Everest Highschool- eine typische amerikanische Highschool. Doch was sind die Unterschiede zum Max-Planck-Gymnasium? Wie sieht der Schulalltag dieser Schule aus?

Der erste gravierende Unterschied, der, wie ich denke, jedem aus unserer Gruppe aufgefallen ist, ist der Unterrichtsbeginn. Dort klingelt der Schulgong, der unserem Feueralarm ziemlich ähnelt, nämlich bereits um 7.40 Uhr zum ersten Mal. Doch was blieb uns anderes übrig als uns diesem zu fügen? Schließlich wartete der Schulbus nicht auf uns. Diese frühe Uhrzeit war allerdings noch nicht alles: Irgendwie schienen die amerikanischen Schüler den Drang danach zu haben, bereits 20-30 Minuten vor Unterrichtsbeginn in der Schule zu sein. Na ja, andere Länder, andere Sitten.

Ein weiterer großer Unterschied zum Max-Planck-Gymnasium ist der generelle Schulalltag. Die Schüler der D.C.E. haben jeden Tag die selben Unterrichtstunden in der gleichen Reihenfolge. Meine Austauschschülerin hatte in der ersten Stunde Gym, was bei uns der Sportunterricht ist. Die Sportart können die Schüler zu Beginn des Schuljahres selbst wählen. Auch werden in Gym schriftliche Tests durchgeführt, die dann natürlich zur Sportnote beitragen.

In der zweiten Stunde mussten wir einen relativ weiten Weg zum Greenheck-Gebäude zurücklegen, um an der Englischstunde teilzunehmen, sodass die 5-Minuten-Pause mehr als notwendig war und keine Zeit blieb um den Locker aufzusuchen. Allerdings muss ich zugeben, dass dieser weite Weg jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung an meinen Orientierungssinn war, so dass ich prüfen konnte, wie lang es wohl dauern würde, bis ich mich in dieser großen Schule zurechtfinden würde.

In der dritten Stunde hatten wir Mathe, wo der Unterrichtsstoff behandelt wurde, den wir vor etwa zwei Jahren behandelt hatten. Nach einer weiteren 5-Minuten-Pause, in denen die meisten Schüler ihren Locker aufsuchten, um sich dann wieder auf den Weg durch das Gebäude zu machen. Nun folgte eine "Commons-Stunde", die mit einer Freistunde vergleichbar ist. In den ersten Minuten wird die Anwesenheit jedes Schülers überprüft, dann können sie sich aber abmelden, um z.B. in der Bücherei, die mit zahlreichen Computern ausgestattet ist, zu arbeiten, oder um Hausaufgaben zu machen.

Nach dieser ziemlich langweiligen Stunde folgte laut Stundenplan Band, in der sie Querflöte spielte. In der sechsten Stunde gab es dann Lunch in der prallgefüllten Lunchhalle. Jeder Schüler zahlt im Laufe des Schuljahres Geld auf eine Art Konto ein, von dem er dann täglich mit einer Geheimnummer sein Essen bezahlt.

Zur Präsentation dienten zum Beispiel ein selbstgedrehtes Videoband, oder eine Art Talkshow, in der die möglichen Täter ihre Charaktere vorstellten und mit Fragen gelöchert werden durften, bzw. sollten.

An den Mittwochen jedoch verlief der Schulalltag anders. An diesem Tag der Woche wurden die Stunden so gekürzt, dass in der zweiten Stunde eine Home-room-Stunde eingeschoben werden konnte, die einer Ordinariatsstunde am MPG ähnelt. In dieser Stunde fand eine Schülerzählung statt und wurde beim "Klassenlehrer" verbracht, der dann organisatorische Dinge besprach. Auch informierte der Schulleiter über Sportergebnisse oder Ereignisse, die bald stattfinden würden. Nachdem er damit fertig war, mussten die Schüler aufstehen und die "pledge of allegiance" leisten, was bedeutete, mit dem Gesicht zur Flagge die Nationalhymne aufzusagen.

Nach dieser Stunde folgten allerdings dann wieder wie gewöhnlich der normale Stundenablauf und der Unterricht endete auch wie an allen anderen Tagen der Woche um 14.40 Uhr.

Tja, das war der Schulalltag an der D.C. Everest, der es definitiv wert war, erlebt zu werden.

Saskia Choinowski
Jennifer Bohnau