Der Schüleraustausch mit dem Lycée Marc Chagall in Reims 2001

Am 12. Februar machten sich 48 SchülerInnen der Klassen 9B, C und D auf den Weg nach Frankreich, um am diesjährigen Austausch mit unserer Partnerschule in Reims teilzunehmen.
Für die meisten Jugendlichen war es die erste deutsch-französische Begegnung, für das Max-Planck-Gymnasium dagegen bereits ein kleines Jubiläum: Vor nunmehr 10 Jahren wurde die Partnerschaft von unserer Kollegin Frau Kauffmann ins Leben gerufen.
Wie bereits bei den letzten Fahrten wurde auf der Hinreise ein Zwischenaufenthalt in Verdun eingelegt. Ein kurzer dokumentarischer Film über die Schlacht von Verdun, in der 150 000 deutsche und französische Soldaten den Tod fanden sowie der Besuch des Beinhauses von Douaumont vermittelten den SchülerInnen einen nachhaltigen Eindruck vom Grauen des Krieges und dem unermesslichen Leid der Menschen. Kurz nach fünf Uhr, zum Ende des langen französischen Schultages trafen wir am Lycée Marc Chagall ein. Dies war sicherlich für die meisten Schüler der aufregendste Moment der Fahrt: das erste Zusammentreffen mit den Austauschpartnern, die ersten, bises' (französische Begrüßungsküsschen) sowie die anschließende Aufnahme in die Gastfamilie.
Am folgenden Tag begann das Programm mit der Begrüßung durch den Schulleiter, der die Gruppe anschließend durch die Schulgebäude führte. Beeindruckt waren unsere Schüler hier insbesondere durch die Sauberkeit der Klassenräume, Flure und Internatszimmer sowie die sehr gute Ausstattung des CDI (Centre de Documentation et d'lnformation). In dieser Mediothek, der drei festangestellte MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen, finden die Reimser Schüler ideale Bedingungen für selbständiges Lernen vor. Unterrichtsbesuche an zwei Wochentagen (jeweils 3 Stunden) ergänzten den Einblick in den französischen Schulalltag.
Das Programm in Reims umfasste zudem eine Stadtrallye, eine Führung durch die Kathedrale Notre-Dame, die Besichtigung der Biscuiterie Fossier sowie des nahegelegenen Musée de la Reddition, in dem 1945 die Kapitulation der deutschen Wehrmacht und das Ende des zweiten Weltkrieges besiegelt wurden.
Am vorletzten Tag fand der mit Spannung erwartete Ausflug nach Paris statt. Neu war in diesem Jahr der Besuch der Géode, des Symbols der Cité des Sciences im Parc de la Villette. Die Filmvorführung über Delphine auf der 1000m2 großen halbkugelförmigen Leinwand war sogar für fernseh- und videoverwöhnte Schüler/innen ein einzigartiges Erlebnis. Nach einem Picknick am Eiffelturm bei strahlendem Sonnenschein und einer kurzen Stadtrundfahrt blieb noch genügend Zeit, um in kleinen Gruppen das Quartier Latin zu erkunden.
Bei der Ganztagsfahrt in die Champagne, an der auch die französischen Austauschpartner teilnahmen, besichtigten wir traditionsgemäß eine Champagnerkellerei, machten dann einen Spaziergang zu den bizarren Baumformen der Faux de Verzy und erhielten schließlich im Musée de la Vigne anschauliche Informationen über den Weinanbau der Region. Abends endete der offizielle Teil der Begegnung im Amphithéâtre (Aula) des Lycée Marc Chagall mit der Auswertung der Stadtrallye, wobei die Schüler, die sich als ,reimskundig' erwiesen hatten, eine kleine Anerkennung erhielten.

Die Erfahrung, eine ungewohnte Situation zu meistern, der herzliche Empfang und die fürsorgliche Betreuung durch die französischen Schüler, Lehrer und Gasteltern sowie das interessante Programm machten die Fahrt zu einem sehr bereichernden Erlebnis für alle Beteiligten. Besonders danken möchte ich an dieser Stelle den französischen KollegInnen Mme Ponsinet, M. Oudaille und M. Maurouard sowie Frau Hopf und Frau Fraedrich, die die Fahrt mitbegleitet haben.

Gegenbesuch

Vom 31.3. bis zum 6.4. findet der Gegenbesuch der Reimsgruppe statt. Auch hier werden die SchülerInnen von der Schulleiterin begrüßt und nehmen an zwei Tagen am Unterricht teil. Hinzu kommt ein gemeinsamer Sportnachmittag mit Herrn Greulich. Das von Herrn van der Meulen ausgearbeitete Programm sieht weiterhin folgende Punkte vor:
Besichtigung des Aquazoo und des WDR,
Stadtrundgang (Fernsehturm, Hafen, Altstadt),
Besuch des Neandertalmuseums,
Ganztagesfahrt nach Köln/Bonn mit den deutschen Schülerlnnen, Führung durch den Kölner Dom sowie das Haus der Deutschen Geschichte in Bonn. Besonders beliebt bei diesem Ausflug ist natürlich das ,quartier libre', die programmfreie Zeit, in der die Austauschpartner in Kleingruppen durch das gemütliche Zentrum der alten Bundeshauptstadt bummeln können.

Christine Reinartz